Ortschronik 1. Teil
Aus Urzeit steigt ein Dorf heraus
Büchel (Morschweiler u. Georgsweiler) im Spiegel der Geschichte verbrannter Akten - magere Quellen.
Die Quellen über Entstehung, früheste, frühe und auch spätere Geschichte und Besiedlung Büchels einschließlich seiner älteren Ortsteile Morschweiler und Georgsweiler sind l;ußerst spärlich bis zum Jahre 1051 nach Chr. Bis zu diesem Zeitpunkt sind bisher überhaupt keine Urkunden und schriftlichen Aufzeichnungen darüber bekannt geworden. Dies ist ja auch verständlich, denn während des 30jährigen Krieges 1618 - 1648 wurden auf Anweisung der kirchlichen Behörden alle Urkunden und Akten der Pfarrei Alflen (zu der damals zumindest Georgsweiler, wahrscheinlich aber auch schon Morschweiler gehörten) um sie zu retten und zu erhalten ins Kapuzinerkloster nach Cochem gebracht. Als dann im Jahre 1689 die Franzosen (im 3. Raubkrieg Ludwig XIV. von Frankreich) von zwei Seiten her, von Lutzerath und durch das Enderttal auf Cochem zurückten, nahmen sie die Stadt nach einer Beschießung ein, dabei ging das Kloster in Flammen auf, wobei alle hier geborgenen Akten verbrannten.
Im August 1849 verbrannten zudem leider auch die Bücheler Gemeindeakten in der Gemeindekiste beim damaligen Gemeindevorsteher
Altere Steinzeit 10.000 - 5.000 vor Christi Geburt
Bis in die Altsteinzeit (10.000 - 5.000 v. Chr.) reichen die Anfänge menschlicher Kultur auf unseren Heimatfluren Büchels zurück. Die Steinzeitmenschen, die damals hier lebten, besser gesagt unser Heimatgebiet als primitive Jäger und Sammler durchstreiften, standen wohl noch auf sehr niedriger Kulturstufe. Mindestens 15 von den 24 Tagesstunden mußten sie aufwenden, um ihren Hunger auch nur notdürftig zu stillen. Sie erlebten noch die Eifelvulkane in Tätigkeit. Diese Steinzeitmenschen benutzten in ihrem schweren Kampfe ums Dasein einfache Waffen und Werkzeuge aus umherliegenden Steinen, die sie roh zum Gebrauch zurechtschlugen. Von größeren harten Steinen wurden kleinere abgesplittert und zu Faustkeilen, Handbeilen, Hämmern und später auch zu Messern, Lanzen und Pfeilspitzen, Bohrern und Schabern verarbeitet. Diese Steinbeile waren unseren Vätern und Großeltern noch unter dem Namen "Donnerkeile" bekannt. Die später hier siedelnden Franken meinten nämlich, diese habe der germanische Bauerngott Donar oder Thor im Gewittersturm auf die Äcker geschleudert um ihnen Fruchtbarkeit zu verleihen.
Die Altsteinzeitmenschen hatten als rastlose Jäger noch keine feste Wohnsitze, sondern folgten denen von ihnen gejagten Wildtieren, dem Elch, dem Renntier, dem Uhr, dem Wisent, dem Wildpferd, dem Mammut, dem Riesenhirsch, dem Höhlenbär, dem Wolf und der Höhlenhyäne. Sie waren gerade noch Augenzeugen der letzten Eiszeit, der dann folgenden allmählichen Milderung des Klimas, sie sahen noch die vulkanischen Ausbrüche der Falkenlay bei Kenfus. Höhlenwohnungen und offene Siedlungsplätze inmitten der damaligen heimatlichen Urwälder dienten ihnen nur solange als Unterschlupf und Rastort, als es der Wildbestand und das Vorkommen der Wildfrüchte in der Umgebung es erlaubte. In unserer näheren Heimat ist bisher auch nur eine einzige Höhle aus der älteren Steinzeit gefunden worden, die Falkenlaygrotte bei Bad-Bertrich. Aber zahlreiche Bodenfunde bezeugen unwiderleglich, daß die älteren Steinzeitinenschen die heutige Gemarkung Büchels wohl nicht nur durchstreiften, sondern sicherlich auch als Unterschlupf und Rastortgebiet benutzten.
Ich erinnere mich aus meiner Bücheler-Schulzeit (1907 - 1915), daß uns in der Volksschule Faustbeile oder Handkeile, sogenannte Donnerkeile aus Feuerstein, die auf den Bücheler Gewannen gefunden worden waren, im Geschichts- oder Heimatkundeunterricht gezeigt wurden.
Im Jahre 1935 (Flurbereinigung) fand man bei der Neulegung der Burbachbrücke in der untersten Sumpfschicht ein Steinhandbeil ohne Schäftloch. Es war scharfgeschliffen und bestand aus einem nicht einheimischen grauen Stein. Ein frühzeitlicher Jäger hat es hier wohl beim überspringen des Baches verloren, wo es dann Jahrtausende im Sumpf überstand. In den mittleren Bodenschichten der Brücke fand man gleichzeitig einige römische oder fränkische Hufeisen.
Im Jahre 1936 fand ein Schuljunge auf einem Acker hinter Morschweiler ein fein bearbeitetes Steinbeil aus rot-braunem, nicht einheimischem Stein, an dem die Bearbeitungsspuren deutlich zu erkennen waren. Beide Funde sind leider beim Schulumbau verlorengegangen.
Im Jahre 1947 fand Hauptlehrer i.R. Brändle in seinem Acker neben seinem Hause "auf der Kloop" ein handliches und scharfgeschliffenes Handbeil von 11 cm. Länge aus grauem Stein, ferner einen wetzsteinförmigen geschliffenen rot-braunen Faustkeil, von 12 cm Länge, und zuletzt noch einen kleinen 5 cm großen Schaber aus grauem Stein (zum Abschaben der Fleischreste an Tierfellen).
Ich habe diese letzten Funde eingehend in Augenschein genommen und festgestellt, daß es sich bei ihnen einwandfrei nur um Werkzeuge aus der Altsteinzeit handeln kann. Das zuerst erwähnte Handbeil könnte vielleicht auch erst aus der Jungsteinzeit stammen.
Jüngere Steinzeit 5.000 - 2.000 vor Christi Geburt
Der Norden Europas war vor dieser Zeit noch bis zur Nordgrenze der Eifel mit großen Eisgletschern bedeckt. Im laufe der Jahrhunderte traten diese jedoch immer mehr zurück, das bewirkte klimatische Veränderungen in unserer Heimat, so daß das Jagdwild weiter nach Norden zog, dem dann die steinzeitlichen Jäger folgen mußten.
Von Süden, Südosten und Osten kamen neue Volksstämme, Hirten, Jäger und auch schon Ackerbauern. Während die fruchtbaren Flußniederungen der Mosel und des Rheines sowie des Maifeldes die Ackerbauern lockte, fanden die Jäger, Hirten und Viehzüchter in der Eifel üppige Weiden und ausgedehnte Wälder mit Jagdwild. Die Werkzeuge und Waffen jener Zeit waren zwar auch noch aus Stein aber sie waren schon besser verarbeitet, geschliffen und teilweise durchlocht, so daß man Holzschäfte daran befestigen konnte. Zum Zerreiben der Getreidekörner dienten Mahlsteine aus Basaltlava. Die Töpferei kannte man schon, jedoch wurden die Gefäße (Urnen, Krüge usw.) mit der Hand ohne Töpferscheiben geformt und an offenen Feuern gebrannt. Auch spinnen, weben und flechten konnte man schon.
Bodenfunde aus dieser jüngeren Steinzeit sind jedoch bisher in unseren Gegenden ziemlich spärlich, sie wurden bis jetzt nur in Kaisersesch, im Ellerbachtal und bei Karden geborgen. Besonders reich ist aber das Maifeld an Siedlungsresten aus dieser Zeit. Die jüngeren Steinzeitmenschen bestatteten ihre Toten teils in Hockestellung, teils wurden sie auch verbrannt und dann die Asche in einer Urne beigesetzt. über der Begräbnisstätte errichtete man Grabhügel.Im Jahre 1935 anläßlich der Landzusammenlegung fand der Schuhmacher Junglas aus Büchel in der Überfahrt einen alten Mahlstein aus Basalt, der sehr gut erhalten war und etwa 50 - 60 cm Durchmesser hatte. Diese Handmühle gab Junglas Herrn Hauptlehrer Brändle. Leider ist sie dann ebenfalls beim Schulumbau verloren gegangen. Ob dieser Mahlstein schon aus der Jungsteinzeit, aus später Keltogermanischer Zeit oder erst aus der Römerzeit oder Frankenzeit stammt, läßt sich natürlich nun nicht mehr feststellen. Junglas berichtete, daß er an der Fundstelle auch auf Mauerreste gestoßen sei. Es könnte möglich sein, daß hier an der Überfahrt trotz der Nähe des Wallenborn noch ein römisches Landhaus oder aber ein späteres keltisches oder fränkisches Bauernhaus gestanden hat.
Als um die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts unser Gebiet unter die Botmäßigkeit der Römer kam, begann auch für unsere Heimat die geschichtliche Epoche. Politisch wurden damit unsere Vorfahren zwar römisch, nicht aber kulturell. Die Rücksicht der Römer auf völkische Eigenarten und großzügige Duldung der einheimischen Kultur gewährten der eigenen artgemäßen Weiterentwicklung großen Spielraum. Vieles wurde zwar den Römern von jetzt ab nachgeahmt, doch blieben Sprache, Religion, Sitten, Bräuche, Kleidung und Bewaffnung durchaus keltisch-germanisch.
Die Eifelvulkane erloschen und die Natur nahm allmählich ein der heutigen Zeit entsprechendes Bild an, die jüngere Steinzeit (5.000 - 2.000 v.Chr.) begann.
-Römische Zeit---(50 v.Chr. bis 450 n.Chr.)
Der Weinbau an der Mosel wurde hoch entwickelt. Cäsar schildert in seinem bekannten Werk über den Gallischen-Krieg unser Gebirgeland als ein großes bewaldetes Gebiet, als zum Ardennenwald gehörig, der sich in einer Ausdehnung von mehr als 500 Meilen mitten durch das Gebiet der keltischen Treverer bis zu den Ufern des Rheines erstreckte. Sicher fanden sich in diesem Gebiet einzelne unzusammenhängende Siedlungen und Gehöfte, die jedoch den Zusammenhang des Waldes nicht aufhoben. Gewiß werden sich dann aus einigen dieser Gehöfte im laufe der Jahrhunderte Dörfer entwickelt haben. Die vorhandenen Namen wurden meist beibehalten. oder mit der lateinischen Endung VILLARE = Weiler versehen. Jedenfalls scheint es den Römern auf dem Büchel wenigstens in seinen Wiesentälern ausnehmend gut gefallen zu haben, denn wir finden in der Gemarkung nachweisbar mindestens vier, wenn nicht gar sechs oder sieben römische Landhäuser aus Steinen gebaut, die angeblich nach der bisher herrschenden Geschichtsauffassung von entlassenen ehemaligen Soldaten bewohnt wurden, die das umliegende Land selbst bebauten oder bebauen ließen, vornehmlich aber Viehzucht (Weidewirtschaft) betrieben. Diese römischen Soldatenbauern haben die alteingesessenen keltogallischen oder germanischen Bauern aber keineswegs verdrängt oder vertrieben. Römische Landhäuser standen nachweisbar im Sürchen, im Wallenborn, in der Pahlbach, in der Mohrenbach, sehr wahrscheinlich aber auch in der Scherrelswiese, am Armelborn, im Morschweiler, Schlüssel und an der Überfahrt. An Büchel führte die alte Römerstraße vorbei, die an beiden Seiten von zahlreichen Hügelgräbern begleitet ist.
Ortschronik - Aufzählung
1136 n. Chr. - soll Kloster Martental von der Abtei
Springiersbach gegründet worden sein.
1141 n. Chr. - wird Martental erstmalig urkundlich als Mönchskloster erwähnt.
1212 n. Chr. - ist Martental ein Nonnenkloster.
1238 n. Chr. - wird ein Hof zu Morschweiler erwähnt, den Frau Lysa von Winneburg und ihre Kinder Kuno, Gerlach und Johanna nebst einem Hof zu Alflen für 200 Pfennige und 25 Malter Erbsen von dem Ritter Richard, Herrn zu Elz und dessen Bruder Heinrich und deren Gemahlinnen kauften. Dieser Hof zu Morschweiler hieß der "Heckenhof", in seiner Nähe liegt die "Kund"., das fronvögtliche Herrenland.
1370 n. Chr. - Entstehung der Statue der hlg. Ursula in der
Bücheler Pfarrkirche (mit Krone, Pfeil, Palme,
Wappenschild) gotisch, Holz, höchster Kunstwert.
1450 n. Chr. - Entstehung der Statue der hlg. Katherina in der Bücheler Pfarrkirche (mit Krone, Schwert, Rad u.
überwundenem Fürsten) gotisch, Holz.
1475 n. Chr. - Guß der kleinen Bücheler Glocke mit der Inschrift: "Maria heißen ich bes Wetter vertriewen ich, Claus von Enen goß mich 1475."
1476 n. Chr. - begeben sich die Hochgerichsinsassen von Alflen einschließlich Georgweiler und Morschweiler in den Schutz des Trierer Kurfürsten.
1499 n. Chr. - Das Hüttenfeuer im Weistum Alflen erwähnt, die Schulkinder durften Holz dafür sammeln.
1500 n. Chr. - Um diese Zeit wurden vermutlich die ersten Häuser auf dem "Büchel" gebaut.
1557 n. Chr. - war das Kloster Martental bereits zerstört oder verlassen, da der Probst zur Lutherischen Religion übergetreten war.
1563 n. Chr. - Anno 1563 hatte Georgsweiler 22 Feuerstellen und Morschweiler 15 Feuerstellen.
1569 n. Chr. - wird die Kapelle zu Georgsweiler erneut in dem Visitationsprotokoll des Archidiakons von Carden in Alflen erwähnt. "Die Sacelli Gurwiler S. Georgius Patronus" hatte einen Altar, einen Kelch und alle 14 Tage hlg. Messe.
1600 n. Chr. - Entstehung der Statue des hlg. Mauritius in derPfarrkirche Büchel, Reiterstandbild, Holz, Renaissance - Arbeit, (Gnadenbild)
1618 - 1648 - Dreißigjähriger Krieg (siehe Pfarrchronik)
Wie sehr unsere Heimat unter diesem Krieg von 30 Jahren gelitten hat, zeigen anschaulich auch folgende traurige Zahlen.
-- Feuerstätten -- -im Jahre 1563 im Jahre 1684
Georgsweiler u. Morschweiler 37 23
Gevenich 29 16
Alflen 50 34
Gillenbeuren 22 10
Schmitt 28 8
Driesch 31 16
Lutzerath 70 25
Bertrich-Kennfus 32 17
Kliding - Urschmitt 36 17
1636 n. Chr. Die Hochgerichtsherren von Wollmerath besaßen in Morschweiler ein Hofgut, welches die Besitzer den Pächtern 1636 aufkündigten, da diese als Folge der traurigen Kriegszeiten (30-jähriger Krieg) den Pacht nicht beibrachten und das ganze Land wüst dalag, "Inhaber .......Morschweilers jährliche Pacht 0 Malter, haben den Hof 1636 aufgekündigt." (Urkunde aus Wollmerath)
1640 n. Chr. Entstehung der Muttergottes mit Kind in der Pfarrkirche, Holz, ländlicher Barock, gewissenhafte Kopie des zerfallenen Originals.
1650 n. Chr. Entstehung der Statuen Simon und Juda in der Pfarrkirche, Holz, Barock, Simon ist gewissenhafte Kopie - siehe Legenden von Steinmetz.
1689 n. Chr. verbrannten im Kapuzienerkloster in Cochem sämtliche, während des 30-jährigen Krieges nach dort zum Schutz gebrachten, Akten und Urkunden aus unserer Heimat. Die Franzosen belagerten in diesem Jahre (im 3. Raubkrieg Ludwig XIV) die Stadt Cochem und steckten bei der Einnahme derselben das Kapuzinerkloster in Brand, in dem über 400 Personen in den Flammen umkamen, die im Kloster Schutz gesucht hatten. Das französische Heer unter General Beufflers zählte 8.000 Mann. In dem Kirchgäßchen lagen die Leichen hochaufgetürmt. Die ganze Stadt wurde in Brand gesteckt. Dem allgemeinen Blutbad waren nur wenige Cochemer entronnen. Nur wenige, die sich in der Sakristei der Klosterkirche unter einer Falltüre versteckt hatten, wurden gerettet, weil darüberliegende Leichen die Falltüre verdeckten.
1690 n. Chr. wurde Lutzerath von französischen Exekutivtruppen im 3. Raubkrieg Ludwig XIV verbrannt.
1691 n. Chr. - In der Mitte des 17. Jahrhunderts war in Beltheim auf dem Hunsrück ein gewisser Hay, gebürtig aus Georgsweiler, Pfarrer. Der Pfarrer hieß "Richard Hay" und starb 1691 (Lagebuch der Pfarrei Büchel 146)
1724 n. Chr. Inhalt eines Schreibens der Gemeinde Georgsweiler, Amt Cochem, an den Trierer Kurfürsten, datiert aus dem Jahre 1724:
Vor sechs Jahren (also 1718) hat sich die Gemeinde Georgsweiler einen Frühmesser bestellt. Als Grund wurde angegeben, weil sich in der Gemeinde viel altbetagte Leute befänden, denen der eine Stunde weite Weg nach Alflen in die Pfarrkirche gar beschwerlich werde. Die Gemeinde erklärt, daß dies zu conntinieren fast ohnmöglich fallet. Sie kann das Salär für den Frühmesser nicht aufbringen" "massen unterthänigste gemeindt in jahr wenig Hausstätten bestehet, die Bestallung nicht hinlänglich". Drum bittet die Gemeinde den Kurfürsten um die Erlaubnis auf einen nunmehr verfallenen Platz, wo selbst vor alters eine Mühle gestanden, eine Gemeindemühle zu bauen. Man sei ja ohnehin genötigt zur Zeit auf entlegenen Dörfern zum "Mahlen" zu fahren. Aus dem Überschuß des Ertrages von der Mühle nach Entrichtung der Kurfürstlichen Beschwährenden und Pacht jährlich werde man die Frühmesserei bedenken. Es wird noch bemerkt, daß durch den Mühlenbau niemand geschädigt wird und auch der Platz anderweitig Verwendung nicht finden kann.
Danach war also in Georgsweiler seit alters eine Getreidemühle und zwar vermutlich an der Stelle, wo heute das Müllermatthes - Haus am Ende der Deichwiese am Burbach steht. Sowohl der Name Müllermatthes als auch der von der Müllich nebenan, deuten darauf hin.
Die Deichweise hat dann ihren Namen naturgemäß daher, weil sich hier der Mühlteich befand. Der Hörterweiher und seine Quelle im Ärmelborn werden das Wasserreservoir der Georgsweiler Mühle gewesen sein. und auch durch den Teich genügend Wasserkraft geliefert haben, wenigstens im Herbst, Winter und Frühjahr. Später ist die Mühle dann zerfallen, oder im 30-jährigen Krieg zerstört worden? Ob der Trierer Kurfürst im Jahre 1724 die Erlaubnis zum Wiederaufbau der Mühle gegeben hat und ob dann die Mühle überhaupt wieder aufgebaut wurde, darüber konnte ich nichts erfahren. Es scheint, daß dieses nicht der Fall war, sonst hätten im Jahre 1840 der Gemeindevorsteher Wendels und sein Teilhaber nicht Antrag auf Umbau des alten Turmes auf der Kloop zu einer Windmühle gestellt.
1726 n. Chr. - In der Gemarkung Büchel werden die ersten Kartoffeln angepflanzt.-
1730 n. Chr. - Am 3. Juni 1730 stiftet Matthias Schneiders 25 Gulten (= 25 Florein trierischer Währung) für eine Frühmesse in Georgsweiler. Falls die Gemeinde aber zu keiner Frühmesse kommen sollte, mußte die Gemeinde die ganze Summe zu einem "Jahreszeit anwenden und ausgeben" Schneiders verknüpft mit dieser Schenkung die Bitte, daß Sonntags und Feiertags in der hlg. Messe vor sich und die seinige möge gebetet werden ein Vaterunser.
1737 n. Chr. - Der Kurfürst von Trier bestimmt, daß auch von den neuen Grundbirn (Kartoffeln) der zehnte ordentlich und gewissenhaft zu entrichten sei,
1754 n. Chr. - Nach einem Verzeichnis der Landenbergischen Güter (Hochgerichtsherren von Wollmerath) aus dem Jahre 1754 besaßen diese in Büchel einen Lehnhof von 45 Morgen Land. (Die einzelnen Felder sind in der Pfarrchronik zu lesen.)
1765 n. Chr. - In einer Rechnung vom Jahre 1763 und 1765 werden Georgsweiler und Morschweiler jede mit besonderem Konto geführt.
Auf Konto Georgsweiler steht unter Ausgabe Salär
1.) eine Wochenmesse,
2.) Dienst an St. Georg u. Simon u. Juda
3.) 30 Jahrgedächtnisse
Konto Morschweiler Kapelle:
1.) Dienst auf St. Mauritius
2.) Dienst auf Ostermontag
3.) 6 Jahrgedächtnisse
1768 n. Chr. Auf die letzte Hellebarde des Bücheler Nachtwächters (Müllermatthes Speicher) ist die Jahreszahl 1768 eingraviert nebst den Buchstaben C.T. - Name des damaligen Nachtwächters oder des Schmiedes, der den Spieß herstellte.
1781 n. Chr. Guß der Morschweiler Glocke. Ihre Inschrift lautete: LAV, DATE, et SV, per exaltate eVM. In Sae CVLa.
Nach dem Zerfall des Morschweiler Kirchleins hing das Glöckchen im Dachfenster eines Hauses, wo es von der Hausfrau noch immer zum Angelus geläutet wurde. Diese Frau starb später in Amerika. Bei Ihrem Tode soll die Glocke von selbst geläutet haben. Da sie später Risse bekam, wurde sie 1899 zum Guß der größten Bücheler Glocke (im 1. Weltkrieg abgeliefert) mit verwendet. Die Altarplatte der Morschweiler Kirche wurde von dem Amerikanischen Geistlichen Nicolaus Schmitz, dessen gleichnamiger Vater ein Morschweilerer war, geöffnet und die Reliquien mit über See genommen.
1787 n. Chr. - Anno 1787 hatte die Gemarkung Georgsweiler 1256 ha. Land und 164 Seelen. Nach Moog sind in diesen Zahlen die Gemarkungen und Einwohner von Büchel und Morschweiler mit enthalten.
1792 n. Chr. - Noch 1792 hatte Morschweiler eine eigene Kirchenrechnung. Das Vermögen scheint aber dann später an die Kirche in Georgsweiler übergegangen zu sein. Am l. August 1792 auf der alten Heerstraße Vorbeimarsch der Hauptarmee der Verbündeten gegen das Revulutions-Frankreich (45 000 Preußen und 8 000 französische Emigranten) unter dem Herzog von Braunschweig
Rückmarsch der Truppen - vom 25. Okt. - 15. Nov. 1792
1794 n. Chr. - Büchel unter französicher Herrschaft. (Französische Revulutionszeit und darauffolgende Napolionszeit) Nach Dr. Reitz wurde am 09. April 1794 von den Franzosen bei ihrem Einrücken der sogenannte "Freiheitsbau in Büchel aufgerichtet"
Die Franzosen biwakierten auf der "Kloop" am Bücheler Turm. Sie verbrannten in der Nacht alle Obstbäume die dort standen in ihrem Biwakfeuer, denn es war noch sehr kalt.
1794 - 1818 Pastor Scherf in Alflen. Er war in der Franzosenzeit auch Gemeindevorsteher in Alflen.
1800 n. Chr. Einsturz der Morschweiler Kapelle. Die Kapelle zu Büchel (Georgsweiler) hat ein Vermögen von 1259 Rthlr.
1809 n. Chr. Nach der amtlichen Zählung hatte Büchel einschl. Georgs- und Morschweilers 400 Einwohner, 84 Stück Hornvieh, 8 Pferde, 95 ha Äcker, 62 ha Wiesen und 97 ha. Wald.
1812 n. Chr. - Kaiser Napoleons große Armee zieht über die alte Heerstraße nach Rußland. Darunter befinden sich gezwungen zwei Georgsweilerer Männer; ein Verwandter des Kirchreichert und ein Neumes von der Lenn. 20 Jänner 1812 Pastor Scherf verliest in Alflen die neue Brandordnung. Der Kantonskurier von Ulmen bringt die Heeresberichte (Bulletins) nach Alflen. Der Pfarrer muß diese Sonntags von der Kanzel und Wochentags auf dem Hübel am Kirchhof verlesen. Neue Aushebungen finden statt. Pferde und Hafer müssen geliefert werden.
Am 04. Dezember 1812: Revision der Bücheler Schule. (Lehrer und Kinder mußten dazu nach Alflen gehen). Durch den Inspektor des öffentlichen Unterrichts aus Bonn, der sowohl die Kinder als auch die Schullehrer von Alflen und der beiden Filialorte als "zuwenig instruiert im Schreiben, Lesen und Rechnen" vorfand.
1813 n. Chr. Richtet die Pfarrei Alflen ein Schreiben an das Bistum Aachen (Evegne d'aix la chapelle) aus dem hervorgeht, daß die Bewohner von Georgsweiler beschlossen haben, durch freiwillige Cottisierung einen Zuschuß von 300 Francs zum Gehalt des Vikars (Vicaire) aufzubringen, um nicht mehr, besonders in der Winterzeit, nach Alflen gehen zu müssen. Dieses Schriftstück ist in französisch geschrieben. Deserteure der großen Armee Napoleons treiben sich auf der Landstraße herum. Für die Verwundeten des Rußlandfeldzuges werden Leinenlappen gesammelt. Anfang November müssen noch 3 Mann aus Alflen zur Armee Napoleons. Ende Oktober flutet die geschlagene Armee Napoleons auf der Heerstraße zurück. (Rast an der Napoleonseiche vor Driesch)
Am 28. Oktober hat Alflen und Büchel die erste Einquartierung von 200 Mann der Kaisergarde Napoleons.
Und dann rollen ununterbrochen 2 Monate lang die Wagen über die Heerstraße. Jeden Abend gibt es neue Einquartierungen. Unsere Vorfahren müssen fast alle Nahrung für Soldaten und Pferde liefern, und jeden Morgen viele Stunden weit Vorspann leisten, meist bis Wittlich.
1817 n. Chr. Große Hungersnot in unserer Heimat, infolge der vorjährigen und auch der diesjährigen Mißernte. Für Geld ist das Korn kaum mehr zu haben. In Cochem kostet das Malter 30 Franc. Die Kinder leiden argen Hunger. Da läßt der preußische König Korn von auswärts kommen. In Lutzerath werden Brote gebacken und in den Dörfern der Bürgemeisterei verteilt. Eine Räuberbande macht die Gegend unsicher.
Der Pastor von Kaifenheim wird von ihnen im Bett ermordet.
1818 n. Chr. Im Mai verließ Pastor Scherf Alflen, der Unsicherheit halber, vor allem wegen der Eifeler Räuberbande. Er wurde Kantonpfarrer in Kaisersesch.
1821 n. Chr. Am 20. April 1821 verzichtet ein gewisser Hennen aus Büchel auf die Nutzung dreier Felder, die er vom Georgsweiler Kirchgengut gepachtet hatte, um das Salarium des Frühmessers Hammes, dem die Benutzung der Felder überlassen wird, aufzubessern.
1826 n. Chr. - Aus einem Schreiben des Bischofs Hammer -Trier - vom 25. August 1826 geht hervor, daß die Kapelle zu Büchel (Georgsweiler) im Jahre 1800 ein Vermögen von 1259 Reichsthalern hatte, das bis 1826 sich aber auf 993 Franken verminderte, weil sich die Pfarrkirche zu Alflen der Gelder bemächtigt habe. Die zur Kapelle gehörende 82 Morgen Land brächten 1826 nur mehr 8 Malter Korn und 8 Malter Hafer. Das zur Frühmesse gehörige Wäldchen erbrächte nichts. Der Bischof rät den Büchelern, das Kirchenland und das Wäldchen zur administrieren, damit sie später einen eigenen Geistlichen bekommen könnten. Augenblicklich seien für einen Solchen die Einkünfte zu gering. Es wird nun erwägt, ob in den Feldern nicht große Gruben angelegt werden könnten, um in denselben einen künstlichen Dünger von Ginster und Kalk zu bereiten. Der Pfarrer von Alflen wird beauftragt, die Trennung des Kapellenfonds von dem der Pfarrkirche zu bewirken. In Büchel sollen bewährte Männer aufgestellt werden, zu Führung und Aufsicht. Der Alfler Kirchenvorstand soll das Gutachten dieser Bücheler Männer anhören und zu 'befolgen verzichtet sein". Auch müsse ein Mann aus Büchel dem Alfler Kirchenrate beisetzen. Die Materialien der baufälligen Frühmesserei - Scheuer in Georgsweiler - seien zu verkaufen. Der Platz aber zu behalten sei, damit er später als Bauplatz für ein Vikarienhaus benutzt werden könne. Der Kirchenrat zu Alflen ist also nicht befugt, hierfür auch uns das geringste aus dem Vermögen der Kapelle zu ihren eigenen Bedürfnissen zu verwenden ohne hierzu von hieraus besonders autorisiert zu sein.
1826 n. Chr. Der am 12. Februar zu Trittenheim/Mosel verstorbene Pfarrer Johannes Joseph Brauns, gebürtig von Büchel, schenkte 1.000 Reichsthaler nach Büchel, zum Bau eines Vikarienhauses. Von einigen Büchelern hintergangen, ließ er ein altes Haus für 900 Thalern ankaufen und 100 Thalern zur Reparatur verwenden. Das Haus war aber nach dem Bericht des Kantonpfarrers von Lutzerath bei weitem nicht so viel wert. Im Jahre 1828 wurde es dann auch zum Preise von nur 490 Thalern verkauft. Dieser Betrag wurde zum Vorteil der Kapelle von Georgsweiler verwendet. - In seinem Testament vermachte später Pfarrer Brauns der Vikarie Georgsweiler nocht die "Bethmannsche Obligation von 1000 Kaisergulden". Sollte es aber der Fall sein, daß die in Büchel (Georgsweiler) aus Mangel an Priestern oder auf eine andere Weise ganz verfallen sei, so gehörten diese 1000 Kaisergulden seinen Verwandten und von dem Vikarienhaus-betrag sei ein Armenfond zu bilden. Die Verwandten behaupteten nun, die Vikarie sei erloschen und zogen die Bethmannsche Obligation von 1000 Kaisergulden an sich. Es entstanden darauf Rechtshändel und Vergleichsversuche zwischen den Erben und der Vikarie, die sich über 2 Jahrzehnte ausdehnten, und erst 1845 zugunsten der Vikarie entschieden wurden.
Pfarrer Brauns war geboren in dem jetzigen Hay'schen Haus im unteren Winkel der Dorf und Bundesstraße. Dort hing sein Bild, ein Ölgemälde, lange Jahre. Pfarrer Hoffmann nahm es mit sich nach Alflen, um es, wie er sagte, renovieren zu lassen. Seitdem ist das Gemälde nicht mehr zurückgekommen. Auf die häufig geäußerten Wünsche der Bewohner ließ sich Pfarrer Steinmetz das Bild 1912 im Alfler Pfarrhaus zeigen. Er äußerte sich darüber: "Es ist ein durchaus schlechtes Bild, ohne auch nur den geringsten Wert, die Arbeit irgendeines Anstreichers . Ich habe darauf verzichtet. Wo das von Pfarrer Brauns gekaufte Haus stand, ist nicht klar. Eine Härehaus hab es in der jetzigen Herrengasse. Es lag auf der Nord-Westseite im unteren Teile, ein Gartenbrunnen und Kellerreste sind davon noch übrig geblieben. Von ihm, dem Vikarshaus,und nicht von dem jetzigen Pfarrhaus hat die Straße ihren Namen.
Die Tradition ist in diesem Punkte noch frisch und einmütig. Ob dieses Haus mit dem Braus'schen identisch war, läßt sich nicht klar feststellen. Doch spricht mancherlei dafür.
1830 n. Chr. In diesem Jahre brannte die Kapelle auf dem Büchel ab. Sie stand an der Stelle des heutigen Hauses Peter Conradi am Ende der Herrengasse. Eine Nische mit Heiligenfigur erinnert heute noch an die ehemalige Kapelle.
1831 n. Chr. - Bau des Bücheler Schulhauses an der Stelle, auf. der im Vorjahre die Bücheler Kapelle abgebrannt war (jetziges Haus Peter Conradi stellt im wesentlichen noch dieses Schulhaus dar.) Bis zum Jahre 1831 wurde in Büchel nur Winterschule gehalten und zwar in dem Hause J. Benz in Georgsweiler (Lehmfachwerkbau und Strohdach), das in dem Winkel zwischen Lenn und Trifft stand (jetzt Josef Pauly) und am 23. Mai 1899 der großen Feuersbrunst zum Opfer fiel.
1840 n. Chr. -Der Bücheler Turm wird zur Windmühle umgebaut.
1641 n. Chr. -Während des Rechtsstreites der Georgsweiler Vikarie mit den Erben des Pfarrers Brauns wurde 1841 in Kaplan Julien von Neustadt, einem geborenen St. Mattheiser, der letzte Vikar für Georgsweiler -Büchel ernannt. Die Ernennung sollte dartun, daß die Vikarie entgegen den Behauptungen der Erben noch bestehe. Julien fand jedoch keine unentgeltliche Behausung, beim Alfler Pfarrer wollte er wegen der großen Entfernung auch nicht wohnen, außerdem war das Einkommen zu gering.
1845 n. Chr. Der Rechtsstreit der Vikarie Georgsweiler mit den Erben des Pfarrers Brauns wird zugunsten der Vikarie entschieden.
1847 n. Chr. Von 1847 bis 1887 (40 Jahre) wirkte Lehrer Brachthäuser in Büchel. Er starb 1888. Seine hier lebenden Nachkommen werden heute noch"Schul" genannt.
1849 n. Chr. Verbrannte die "Gemeindekiste" mit allen Gemeindeakten.
1850 n. Chr. Wurde das jetzige Pfarrhaus erbaut.
1851 n. Chr. Letztmalige Begehung der Bücheler Banngrenzen durch Lehrer und Schulkinder am Maitag (l. Mai). Alljährlicher Brauch, zur Erinnerung an die früheren Begehungen der Hochgerichtsgrenzen durch das ganze Ding (Hochgericht Alflen und Wollmerath).
1857 n. Chr. Im Jahre 1857 vermachte der kinderlose Ehemann Johann Peter Bauer aus Alflen sein gesamtes Vermögen der Vikarie zu Georgsweiler - Büchel. Im Jahre 1868 nach dem Tode der Frau Bauer, welche die Nutzung noch hatte, trat die Vikarie das Erbe an.
Nach damaliger Schätzung hatte das ganze einen Wert von etwa fünftausend Talern. Die von der Vikarie übernommenen Verpflichtungen bestanden darin, daß an jedem Sonn und Feiertag des Jahres eine Frühmesse in der Kirche zu Büchel gelesen werde und nach ihr zwei Vaterunser für die Stifter und Wohltäter gebetet werden. Das Haus und die Möbel des Bauern ließ die Vikarie versteigern. Der Ertrag betrug 1.113 Taler. Das Land wurde behalten und zu einem Pachtpreis von 172 Talern auf drei, sechs und neun Jahre verpachtet.
Am Pfingstmontag 1869 hielt Pfarrer Hoffmann von Alflen die erste Frühmesse in der neuen Bücheler Kirche.
Die Eheleute Bauer wohnten in Alflen nah an der Kirche. Hier sahen sie, wie die Leute von Büchel und die Kinder so oft frierend und völlig durchnäßt zur Kirche kamen, denn da sie gutherzige Menschen waren, hatten sie jeden Sonntag das Haus voll. Die Bücheler und die Kinder konnten sich hier wärmen. In ihrer Menschenfreundlichkeit entschlossen sie sich schließlich zu der vorerwähnten Stiftung. Von den Stiftungen Brauns und Bauer wird finanziell die heutige Vikarie ausschließlich gebildet. Historisch und rechtlich ist sie jedoch die fortgesetzte alte Frühmesserei an der Kirche zu Georgsweiler. Weder Brauns noch Bauer wollten etwas neues schaffen, sondern nur das bereits vorhandene lebens- und leistungsfähiger machen. Es ist daher auch eine richtige Ansicht, wenn die Pfarrinsassen in der Vikarie,der neuen Pfarrkirche gegenüber, die Trägerin der alten Georgsweiler Traditionen erblicken.
1862 n. Chr. Wurde die Bücheler Pfarrkirche erbaut. Der Anbau des Seitenschiffes erfolgte 1922.
1864 n. Chr. Deutsch - Dänischer Krieg.
1865 n. Chr. Erwerb des Pfarrhauses durch die Gemeinde.
1866 n. Chr. Deutsch - Österreichischer Bruderkrieg (Teilnehmer siehe Kriegerverein)
1867 n. Chr. Friedhofskreuz vor der Kapelle errichtet.
1868 n. Chr. Nach dem in diesem Jahre erfolgten Tod der Frau Bauer - Alflen - tritt die Vikarie Georgsweiler - Büchel das Erbe der Bauerschen-Stiftung in Höhe von 5.000 Talern an.
1869 n. Chr. Am Pfingsmontag hielt Pfarrer Hoffmann - Alflen die erste Frühmesse in der neuen Bücheler Kirche.
1870 - 1971 n. Chr. Deutsch-Französischer Krieg. Teilnehmer aus Büchel: "Wagner, Peifer, Conradi, Koßmann usw. (siehe Kriegerverein)
1873 n. Chr. Am 15. August wurde Büchel Pfarrei. In der Urkunde des Trierer Bischofs Mathias Eberhard heißt es: " Nun haben wir gehört, daß die Dörfer Büchel, Georgsweiler und Moritzweiler eine neue Kirche gebaut haben und genügend Kirchengut besitzen. Wir trennen daher die genannten Orte von der Mutterpfarrei Alflen und erheben sie unter dem Namen Büchel zu einer selbständigen Pfarrei und dem neuen Gotteshaus verleihen wir alle Rechte einer Pfarrkirche".
1874 n. Chr. Am 01. Juli 1874 wurde Johann Wagner (Schäferhännes) Gemeinevorsteher von Büchel. Er hatte dieses Amt ununterbrochen 45 Jahre bis 1919 inne.
1880 n. Chr. Büchel erhält eine Posthilfsstelle bei der Witwe Peifer (heutiges Gasthaus Schmitz)
1881 n. Chr. - Das in den Jahren 1879 bis 1881 in der Friedhofsstraße neue Schulhaus wird bezogen. Baukosten ca. 18.000 DM.
1883 n. Chr. - Großfeuer vernichtet auf dem Büchel 13 Häuser.
1886 n. Chr. - In den Jahren 1886 - 1895 wurde die Georgsweiler Kapelle abgerissen.
1888 n. Chr. - In diesem Jahre starb Lehrer Brachthäuser, der 40 Jahre von 1847 - 1987 in Büchel als Lehrer gewirkt hatte.
Von 1888 bis 1891 bestand eine Landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Büchel, die 46 Schüler, darunter auch Erwachsene, zählte.
1890 n. Chr. - Am 01. Mai erhielt Büchel eine Postagentur, erster Postagent war Förster Stodulka.
Von 1890 bis 1892 wurden die Dorfwege neu ausgebaut.
1891 n. Chr. - Gründung einer Schülerbibliothek mit vorerst 200 Bänden in der Bücheler Schule.
1894 n. Chr. - In diesem Jahre erhielten die Einwohner Büchels eine Manöver-Flurentschädigung in Höhe von 75.000 DM. Im Sommer des Jahres wurde das "Rothschäwisch Heiligenhäuschen" erbaut. (Beim Flugplatzbau abgerissen, hundert Meter unterhalb auf dem Sauwasem neu errichtet.)
Im November wurden von den Schulkindern die Linden vor der Kirche gepflanzt.
1895 n. Chr. - Am 09. August beschließt der Gemeinerat, den Bücheler Kriegsveteranen aus der Gemeindekasse je 20 DM zum Besuch der Schlachtfelder zu zahlen.
1897 n. Chr. Am 23. März besichtigen die Bücheler Schulkinder die Cochemer Burg auf Kosten der Gemeinde. In Cochem wird ihnen auch Kaffee verabfolgt. (100. Geburtstag Kaiser Wilhelm I.)
1898 n. Chr. - Am 15. April des Jahres kam Lehrer Müller nach Büchel.
1899 n. Chr. - Instandsetzung des Pfarrhauses - Guß der größten Bücheler Glocke, die im 1. Weltkrieg abgeliefert werden mußte.
1900 n. Chr. - Im Frühjahr kommt die Schulglocke. Sie kostete 115 Mark und hat ein Nettogewicht von 45 kg, mit Achse und Klöppel 77 kg.
Nachdem der Gemeinderat dem Gemeindevorsteher Wagner die Entschädigung auf 300 Mark jährlich erhöht, ist er bereit, sein Amt weiter zu führen. Am 10. Mai wird Pfarrer Krings als erster Pfarrer von Büchel eingeführt.
Am 23. Mai vernichtet das Großfeuer in Georgsweiler sechs Bauernhäuser.
Büchel hatte vier Kramläden:
- Eva Pauly,
- Johann Fuchs,
- Schmitz (Jude)
- Christian Gerhartz.
Am 1. Dezember zählt Büchel 699 Einwohner.
1901 n. Chr. - Masern-Epedemie - Es starben in Büchel 22 Kinder In Georgsweiler ging die Wirtschaft Kolb ein.
Im Schulhof in der Friedhofsstraße wird ein Brunnen gebohrt, der 1200 Mark kostete.
1902 n. Chr. Am 15. Mai liegt 10 cm hoher Schnee.
Am 29. Mai geht die Fronleichnamsprozession erstmalig durch Georgsweiler.
1903 n. Chr. Der Friedhof, bisher mit einer Hecke umzäunt, wird vergrößtert und mit einer Mauer umgeben. Auf Anregung von Lehrer Müller wird die Friedhofskapelle gebaut, die 1904 fertiggestellt wurde. Sowohl am Markustag, als auch am Weißen Sonntag mußte Schnee geschaufelt werden. Im November Aufstellen der Straßenlaternen im Dorf. Gründung der Bücheler Spar- und Darlehenskasse. (Dasbach Unternehmen) Erster Rendant derselben war Richard Krämer.
1904 n. Chr. Der alte Altarstein kommt in die Friedhofskapelle (er stammt aus dem Kirchlein in Georgsweiler).
Das Hilligfeiern wurde vom Pfarrer untersagt. Im Sommer große Trockenheit. Alle Dorfbrunnen waren versiegt, nur der neue Schulbrunnen lieferte noch Wasser.
Zahlreiche neue Jauchegruben wurden im Dorf angelegt.
Am 1. Adventssonntag wurde in die Pfarrkirche eingebrochen. Die brachen den hölzernen Opferkasten auf, der eiserne wiederstand den Einbrechern.
1905 n. Chr. - Nach der Volkszählung hatte Büchel 747 Einwohner. Am 14. Juni Konsekration des neuen Altares in der Pfarrkirche durch Weihbischof Dr. Schrod. Der Altar kostete 6.600 Mark. An Allerheiligen fand die Einweihung der neuen Friedhofskapelle statt .
1906 n. Chr. - Am 20. Juni wurde Pfarrer Krings, der erste Pfarrer von Büchel, seit 10. Mai 1900 hierselbst, nach Heiligenwald versetzt. Im Sommer wurde der Dorfweg vom Pfarrhaus bis Vorsteher Wagner neuchausiert.
Im Herbst große Trockenheit.
Im Herbst 1906 und 1907 wurden auf Anregung von Lehrer Müller zu beiden Seiten der Heerstraße vom Chauseehaus bis Martental zur Verbesserung der Bienenweide 100 Linden und 100 Akazien angepflanzt.
- Aufstellung des Mauritius -Gnadenbildes in der Pfarrkirche. Die Renovierung erfolgt durch Port - Augsburg, der die Statue für einen St. Georg hielt und deshalb einen Drachen dazu verfertigte. Die Figur stammt aber aus der Kapelle zu Morschweiler. Als die Morschweiler Kapelle baufällig wurde, kam die Statue in die alte Kirche zu Georgsweiler.
1907 n. Chr. Sehr schneereicher Winter, am 27. u. 28. April' mußte noch Schnee geschaufelt werden.
- Am 18. April wurde Pfarrer Hower, bisher Kaplan in Dudweiler - Saar, als Pfarrer von Büchel eingeführt.
- Im Frühjahr fand der Ackerer Richard Krämer im Eichelgarten eine sehr gut erhaltene römische Silbermünze des Kaisers-Trajan-.
Eine Pflichtfeuerwehr wurde gegründet.
Im Sommer wurde der Dorfweg durch Georgsweiler neuchausiert.
Auf dem Friedhof wurden 10 Linden gepflanzt.
1908 n. Chr.- In der Gemeinde Büchel wurden 400 neue Obstbäume gepflanzt, davon 200 ins freie Feld.
1909 - Im Juli werden die neuen Glasfenster (bunt) in der Kirche eingesetzt.
1909 auf 1910 war ein sehr milder Winter. Von Weihnachten bis Dreikönig flogen die Bienen wie im Sommer. Im Frühjahr blühten die Hasel und Weide.
1910 n. Chr. Büchel zählt 773 Einwohner.
17. Juli - schwerer Wolkenbruch.
Die Endert führt 2 - 3 m tiefes reißendes Wasser.
Am 22. Juli folgte ein orkanartiger Gewittersturm,der große Schäden verursachte. Auf einen sehr regenreichen Sommer folgte im Herbst eine außergewöhnliche Mäuseplage, deren Schaden in einzelnen Dörfer auf 80 - 100.000,- DM beziffert wurde.
Der Morschweiler-Weg wurde neuchausiert. Am 30. Dezember wurde das Tageszeitläuten dem Küster Matthias Hay vom Gemeinderat übertragen. Er erhält dafür jährlich von den Bürgern 18 Sömmer Korn.
1911 n. Chr. Am 20. Oktober wurde das neue Schulhaus in der "Brechkaul" bezogen. Das von Röttgen Cochem für 17.400 Mark erbaut worden war. Pfarrer Hower verbietet erneut die Hillig-Feiern. Sehr heißer und trockener Sommer.
Im August verloren schon viele Bäume ihre Blätter. Alle Brunnen, außer dem im Schulhof versiegten. Die Leute fuhren nach Alflen Wasser holen. Das Laub in den Wäldern wurde zum stroppen freigegeben. Infolge des Mäusefraßes lieferte Korn kaum das Saatgut.
1912 n. Chr. Am 20. Januar wurde Pfarrer Hower nach Beltheim versetzt.
Am 1. Mai kam Pfarrer Steinmetz nach Büchel. Am selben Tag wurde Lehrer Müller nach Ediger versetzt. Am 1. Juni kam Hauptlehrer Demmer nach Büchel.
Sehr kühler und kalter Sommer. Im ganzen Monat August mußten die Stuben geheizt werden. Anfang Oktober trat schon Frost ein. Allerheiligen fiel der 1. Schnee. es war noch Hafer draußen.
Am 23. Juni bewilligte der Gemeinderat 15 Mark für die Nationale-Flugspende.
1913 n. Chr. Im Februar legte Pfarrer Steinmetz im Hörherweiher einen 1400 qm großen Fischteich an, in den er 100 Stück zweijährige Karpfen einsetzte. Im Frühjahr grub man im Sürchen die Römervilla aus und deckte im Wallenborn ein fränkisches Hügelgrab auf. Mitte Januar lag der Schnee 1/2 meter hoch, sodaß 3 Pferde vor den Postwagen gespannt werden mußten. Aber im Februar herrschte schönstes Frühlingswetter. In der Endert blühten am 13. Februar schon Seidelbast und Maßliebchen; Hasel und Holunderstrauch trieben Blätter. Der Sommer brachte erneut eine Mäuseplage. Am 8. Dezember, am Schlußtag des konstantinischen Jubiläums, wurde auf dem Platz der ehemaligen Kirche von Morschweiler, ein Erinnerungskreuz festlich eingeweiht. Das Kreuz soll vor dem Portal der verschwundenen Kirche stehen, es soll den Platz einer alten mächtigen Linde einnehmen, die einst ihren Schatten um das Kirchlein warf.
1914 1918 n. Chr. 1. Weltrieg - siehe besonderen Abschnitt.
1914 n. Chr. - Am Fest Peter und Paul Schützenfest des Kriegervereins im "Schafkümpel".
1. August Mobilmachung.
Im Sommer Fuchsplage. Meister Reinecke fielen in Büchel mehr als 200 Hühner zum Opfer.
1915 n. Chr.- Futtermangel infolge Trockenheit: Gemeindewald wird zur Entnahme von Futterlaub freigegeben. Schulmädchen stricken 50 Paar Strümpfe für Soldaten im Felde. Schulkinder lesen Ähren, die 5 Zentner Körner aus deren Ertrag Soldaten Liebespäckchen erhalten.
1916 n. Chr. Am Fastnachtsdienstag Gefangenenlager im Saal Thome eingerichtet, für Büchel, Faid und Dohr, 31 Russen.
Bucheckersammlung der Schulkinder erbrachte 86,50 Mark.
1917 n. Chr. - U-Boot-Spende erbrachte 100 Mark.
Zeichnungen zur 6. Kriegsanleihe in Büchel rund 25.000 Mark.
1918 n. Chr. - Schulkinder und Erwachsene sammelten 850 Zentner Laubheu.
Vom 9. November bis 14. Dezember dauerte der Rückmarsch der deutschen Armeen . Büchel hatte ununterbrochen Einquartierungen, an manchen Tagen 2 000 Mann. Am 8. Dezember kam die amerikanische Besatzung nach Büchel und blieb bis zum 16. Mai 1919.
1919 n. Chr Am 19. März fand am Chauseehaus eine große amerikanische Truppenschau durch General Pershing statt. 30.000 Soldaten biwakierten in Zelten. Nikolaus Schneider wird Gemeindevorsteher.
1920 n. Chr. Kriegerdenkmal errichtet.
Im Sommer Bücheler Turmruine durch Cochemer Landrat von Lettow - Vorbeck zum Jagdhaus umgebaut.
Der Sommer brachte wieder große Trockenheit.
Am 10. September fand der "Bauerntag" auf dem Büchel statt, verbunden mit Ausstellungen von Bauernhausrat und Bauernkunst. (Siehe Festzeitschrift).
200 neue Obstbäume wurden gepflanzt, dazu 22 Walnußbäume.
1921 n. Chr. Am 1. März wurde Hauptlehrer Demmer nach Urmitz versetzt.
Gemäß Gemeinderatsbeschluß vom 07.03. soll fortan jedem Kinde, das aus der Schule entlassen wird, von der Gemeinde ein Obstbaum geschenkt werden.
Am 06. Juni Firmung durch Weibischof Dr. Mönch von 55 Bücheler Kindern.
Im Dezember starb in Heiligenwald Pastor Krings, der erste Pfarrer von Büchel.
Im Sommer außergewöhnlich große Trockenheit. An den Brunnen wurde nur morgens und abends Wasser ausgegeben.
Das Vieh mußte mit Eichen und Hasellaub durchgehalten werden. Hauptlehrer Grader ernannt.
Im Mai besuchen die Kinder Maria-Laach.
1922 n. Chr. Kirchenerweiterung: Anbau eines Seitenschiffes an die Pfarrkirche.
Brunnenstube und Bleichplatz auf der Lehmkaul angelegt, ferner eine Wasserleitung vom Hörterweiher durch die Teichweise zur Viehtränke am "Burbach".
Fortschreitende Geldentwertung.
1923 n. Chr. Am 22. Januar starb der frühere Gemeindevorsteher (1874 - 1919) Johann Wagner (Schäfer Hännes) im Alter von 81 Jahren (geb. 18.01.1842). Er war Mitkämpfer der Feldzüge 1866 und 1870/71 und Inhaber zahlreicher Orden und Auszeichnungen. Am 12. August Einweihung des neuen Seitenschiffes der Pfarrkirche, und goldenes Pfarrjubiläum . Feierliche Prozession durch das ganze Dorf. Ein von Pfarrer Steinmetz verfaßtes Festspiel, welches das werden des Dorfes und der Pfarrei schilderte, sowie das Spiel vom "Letzten Klausner von Martental", von Lehrer Müller wurden aufgeführt. - Wilhelm Hay erwarb den Bücheler Turm und baute diesen zu einem Wohnhaus um. - Höchststand der Geldentwertung.
1924 n. Chr. Seit 1921 baute man an den Anlagen der elektrischen Leitung, aber erst am 09. Oktober 1924 wurde erstmalig der elektrische Strom ins Bücheler Ortsnetz eingeschaltet.
Johann Kolb wurde Gemeindevorsteher.
1925 n. Chr. Nach der amtlichen Zählung hatte Büchel 746 Einwohner, 141 Haushaltungen, 131 Landwirtschaftliche Betriebe, 18 Gewerbebetriebe und eine Größe von 1.296 ha.
1927 n. Chr. - Am 26. Februar tritt die Gemeinde Büchel dem Verein für Kriegsgräberfürsorge mit einem Jahresbeitrag von 15 RM bei.
1928 n. Chr. - Bau der Wasserleitung und der Molkerei.
1933 n. Chr. - Hitler wird Reichskanzler.
- Am 06.11. wird Josef Fuchs in Büchel Ortsbürgermeister.
1935 n. Chr. - Flurbereinigung oder Landzusammenlegung durch das Kulturamt in Mayen.
- Ausbau des Morschweiler-Weges, Kosten 5.500 RM.
- Steinbeilfund und alte Hufeisen am "Burbach".
- Urnenfunde im Jungholz.
1936 n. Chr. - Steinbeil hinter Morschweiler gefunden. - Gründung der freiwilligen Feuerwehr Büchel.
1938 n. Chr. - Umbau des Schulhauses in der Friedhofsstraße zu einer vierklassigen Volksschule und Umbau des Schulhauses in der "Brechkaul" zu Lehrerdienstwohnungen.
- Der Gemeinderat gibt das Bücheler Wappen nach dem Entwurf von Deku in Auftrag.
1939 - 1945 n. Chr. 2. Weltkrieg (siehe besondere Abhandlung!)
1939 n. Chr. Von Kriegsbeginn bis zum Beginn des Frankreichfeldzuges (10. Mai 1940) Einquatierung in Büchel.
- Am 07. Januar erläßt der Gemeinderat eine neue Friedhofsordnung, wonach der Friedhof Eigentum der Zivilgemeinde ist.
1941 n. Chr. Die Scheune des Judenhauses wird zum Gemeindestierstall umgebaut.
- Zu Weihnachten erhält jeder im Felde stehender Soldat von der Gemeinde ein Weihnachtspaket.
1944 n. Chr. Im Herbst Einbau der V.I. - Batterien (Fernwaffen) am Chausseehaus.
- Allerheiligen amerikanischer Luftangriff auf Büchel. (Tote, Verletzte und Hausbrände)
- Vor und während der Rundstedt-Offensive im Westen erneut Einquartierung in Büchel.
1945 n. Chr. Am 05. März verlassen die letzten Deutsche Truppen Büchel.
Am 06. März Einmarsch der Amerikaner.
Johannes Hieronimus wird Ortsbürgermeister.
Am 01. Juli entschlief Pfarrer Bernhard Michael Steinmetz und wurde am 04. Juli auf dem Kirchhof zu Büchel vor dem Friedhofskreuz beigesetzt.
33 Jahre (seit 1912) wirkte er segensreich als Priester in Büchel. (Siehe besonderer Abschnitt).
1946 n. Chr. Die amerikanische Besatzung wird durch Franzosen abgelöst.
Im Oktober wird Pfarrer Schlechtriemen als neuer Pastor von Büchel eingeführt.
1947 n. Chr. Die Not des deutschen Volkes wird immer größer. Das Dorf wimmelt von "Hammstern" und Bettlern.
Folgendes Lied macht die Runde:
1)Deutschland, Deutschland ohne alles,
ohne Butter, ohne Speck,
und das bißchen Marmelade frißt
uns die Besatzung weg.
2)Willkommen, Befreier,
Ihr nehmt uns die E i e r ,
die Milch und die Butter,
das Vieh samt dem Futter,
auch Uhren und Ringe und sonstige Dinge,
Waggons und Gleise nehmt Ihr mit auf die Reise.
3) Von all diesem Plunder habt ihr uns befreit.
weinen vor Freude, wie nett Ihr doch seid.
Wie schlecht war es früher, wie schön ist es heut.
Willkommen, Ihr Befreier, Ihr ehrliche Leut.
Ein französisches Holzhauerkommando wird in Büchel stationiert. Alle schlagreifen Fichten und Tannenbestände werden abgeholzt. Im Sommer herrscht große Trockenheit, die völlige Hackfrucht-Mißernte verursacht. Dazu zerwühlen Wildschweine die Felder. Steinbeilfunde auf dem Kloop. Neubedachung des Kirchturms und neuer Turmhahn.
1948 n. Chr. Die Ablieferungslasten werden immer drückender. Selbst die Saatkartoffeln müssen abgegeben werden. Auch die Wildschweinplage nimmt unerträglichen Umfang an.
Am 25. Januar tritt die Gemeinde dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ab 1947 mit einem Jahresbeitrag von 20,-- DM bei.
1945 - 1948 n. Chr. war Pfarrer Schlechtriemen Pfarrverwalter vonBüchel.
Vom 27. Juni 1948 - 01. Juli 1964 war Pfarrer Gellweiler Pfarrer von Büchel.
Im November 1964 bis November 1965 Pfarrer Lake, er verließ Büchel durch Krankheit und wurde in den Ruhestand versetzt.(Jahrelange russische Kriegsgefangenschaft in Stalingrad).
Am 12. Dezember 1965 wurde Pfarrer Peter Bosch Pfarrer von Büchel. Er trat am 01. Juli 1977 in den Ruhestand.
Zur gleichen Zeit starb im Krankenhaus in Cochem der Pfarrer von Beuren: Christoph Gellweiler. Er wurde in Beuren beerdigt. Pfarrer Gellweiler war 16 Jahre lang Pfarrer von Büchel. Er ließ 1950 den Kindergarten bauen.1956 begann er die im Jahre 1868 erbaute Pfarrkirche abzureißen und mit viel mühe ein neues Gotteshaus zu bauen.
Mit Pfarrer Bosch verließ wohl für lange Zeit der letzte Seelsorger Büchel, da überall Priestermangel herrscht. Büchel wird zur Zeit von den Paters von Maria Martental betreut.
Am Sonntag, den 02. Juli, ein Jahr nach seinem Wegzug von Büchel verunglückte Pfarrer im Ruhestand Peter Bosch tödlich. Er lebte in Gimmingen, Bad Neuenahr, im Ruhestand.
Pfarrer Bosch feierte noch in Rammersbach die heilige Messe, auf der Heimfahrt stieß er kurz vor Gimmingen mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammen. Kurz darauf verstarb er im Krankenhaus. Pfarrer Bosch wurde am Donnerstag, dem 06. Juli 1978 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Büchel zu Grabe getragen.
Am 09. Juli 1983 wurde seit 150 Jahren zum ersten mal wieder ein Mann aus Büchel zum Priester geweiht. Es war Erich Fuchs, er wurde an dem oben genannten Tag in Trier zum Priester geweiht.
Am 17. Juli fand in Büchel, wo sich die gesammten Einwohner von Büchel an der Feierlichkeit beteiligten, die Primiz statt.
B ü c h e l
1. Wie ragst du stolz und schön
mein Büchel auf den Höhn.
Wie grüßt soweit dein Turm;
im Sonnenglanz im Wintersturm,
erhebt mein Herz dich anzusehn.
2. Der Wälder grüne Pracht,
der Kornflur goldne Tracht,
läßt froh mein Auge glühn;
aus bestem Gold, aus frischem Grün
hat Gott dir eine Fahn gemacht.
3. Wie gebefroh dein Land,
es erntet meine Hand,
genug für Weib und Kind,
und wächst kein Wein in deinem Wind,
so streckt kein Wein mich in den Sand.
4. Auch meine Seele treu,
beschenkst du stets aufs neu,
mit Licht und Lust genug,
da draußen fänd ich doch nur Trug,
hier kann ich sterben ohne Reu.
5. Wenn ich begraben werd,
senkt mich in Büchels Erd,
vorm Dorf im Lindenduft,
da will ich ruhn, bis Gott mich ruft,
da ruh ich sanft und fromm geehrt. .
--(Verfasser unbekannt, vermutlich jedoch Pfarrer Steinmetz)
30 Dezember 2019 von Webredakteur H.